29.12.06

Erschienen in "Brand Eins":

Design oder nicht sein: Wie in Buenos Aires Ethik und Aesthetik miteinander ins Geschaeft gekommen sind. Am Kiosk oder hier als Vorschau.

23.12.06

In Chile

... verbringe ich diesmal Weihnachten und Neujahr - zusammen mit Rober Jacobi, der hier das letzte Kapitel seiner epochalen Amerikareise schreiben wird.
Das geplante Zusammentreffen gestern in Santiago hat schon mal nicht geklappt, weil ihn eine Lebensmittelvergiftung in Bolivien aufgehalten hat - jetzt muesste es aber heute klappen. Dann soll es weitergehen nach Valparaiso, die Stadt der vielen Aufzuege, oder noch weiter noerdlich, ans Meer.
Santiago ist ein nettes Staedtchen im Vergleich zu Buenos Aires, die Werbung und die Mode und die Restaurants sind langweiliger. Dafuer sind die Buergersteige intakt, und die Menschen scheinen einen Schuhputzwahn zu haben - alle 2 Meter bietet ein Anderer seine Wienerdienste an.
Heimatgefuehle, als ich ploetzlich ein deutsches 1-Euro-Stueck in der Hand habe - so weit weg. Hat wohl einer mit nem 100-Peso-Stueck verwechselt. Und sich selber um den Faktor 15 beschissen.

21.12.06

Neues Dach überm Kopf

Fray Justo Santa María de Oro 2335, Achter Stock, Nummer B: Das ist meine neue Wohnung ab Januar. 2 Zimmer, Balkon und Nachbarn, die - nach erster Hörprobe - auf Flamenco stehen... Es gibt alles, was man so braucht: Gegenüber einen Metzger, links einen DVD-Verleih, rechts die Wäscherei, und ein Stundenhotel hat es an der nächsten Ecke. Auch U-Bahn und Busse sind nicht weit, wie man hier sehen kann.
Den Mietvertrag habe ich heute unterzeichnet - die Prozedur war nicht unaufwendig, standesamtliche Trauung, Konkurserklärung oder Einreichung einer Präsidentschaftskandidatur können eigentlich kaum umständlicher sein. Als Bürge hat mir freundlicherweise der örtliche dpa-Korrespondent sich bzw. seine Wohnung zur Verfügung gestellt.
Die 2800 Dollar in Cash (6 Monatsmieten a 260 Eur im Voraus, dazu 2 Mieten Kommission und 1 weitere Kaution) kamen von Herrn Steinmann. Herr Steinmann ist Schweizer und hat ein unauffälliges Büro im 8. Stock eines unauffälligen Bürohauses im Microcentro - einziger Prunk: die gemachten Brüste der Sekretärin. Herr Steinmann wollte nur eine Visiten-, eine Kopie der Kreditkarte von mir. Ach so, und noch fünf Prozent Kommission.
Pablo, der Taxifahrer, sollte mich eigentlich dort abholen und zum Notar bringen, damit ich das viele Bargeld nicht durch die Straßen schleppen müsste. Er hatte mich dann doch schon zwei Ecken vorher abzusetzen - die Polizei sperrt ab halb vier immer die Straßen im Bankenviertel, damit die Geldtransporter in Ruhe den Zaster abholen können.
Es ging alles glatt, nach dem Akt gingen der schwule rotgetönte Wohnungsbesitzer, der zahnlose Makler und sein gerne antisemitische Bemerkungen loslassender Kumpan noch einen Kaffee mit mir trinken.
Jetzt freue ich mich schon drauf, Telefon, Internet und Gas anzumelden. Ich sag's Euch, umziehen bildet.

Unversehrt

Die Bush-Tochter haben sie trotz 40 Leibwaechtern um den Geldbeutel und das Handy erleichtert. Meine Mutter hingegen hat 4 Wochen in Argentinien unversehrt ueberstanden - wenn ihr die Iberia-Gepaeckverlader nicht noch auf dem letzten Meter die Koffer aufschlitzen. Unrealistisch? Naja, in Buenos Aires ist gerade eine Bande von Gepaeckdieben verhaftet worden, die - als Verlader vom Flughafen angestellt - jeden Koffer schoen durchleuchtet und wenn Ipods, Kameras oder Handies drinwaren aufgeschlitzt haben.

7.12.06

Erschienen in der Zeit:

Wie Bernard Mommer als Vizeminister Ölpolitik in Venezuela macht, nachzulesen am Kiosk auf S. 40 oder hier auf meiner Website

1.12.06

New Home, new castle


Nach meinem Auszug mache ich mich auf die Suche nach einer eigenen Wohung in Buenos Aires. Ein erstes Angebot sähe wie oben aus: ganz nahe am Zoologischen Garten, sehr geschmackvoll eingerichtet, 400 USD.
Allerdings glaube ich fast, das gibt es noch schöner. Und billiger. Nur weiter weg vom Zoo. Störe ich die Affen nicht so beim Frühsport, ist auch nicht schlecht.